Online Escort - Zahlen & Fakten

Veröffentlicht am 10. Dezember 2019

Sexworker ist ein Überbegriff für ganz unterschiedliche Tätigkeiten im Bereich der sexuellen Dienstleistungen. Pornodarsteller, Callboys oder Prostituierte haben ein Negativ-Image. Sie werden häufig mit schmuddeligen Bordellen, Zuhältern, mafiösen Strukturen und Geschlechtskrankheiten durch Sex in Zusammenhang gebracht. Oftmals werden ausländische Frauen oder junge Drogenkonsumenten zur Prostitution gezwungen.

Die Tätigkeit des Online Escorts

Ein etwas anderes Image haben die Sexarbeiter, die als Escort-Damen arbeiten. Hier ist nicht nur die angestrebte Klientel eine andere. Auch der Job an sich hat oft mehr Facetten. Es muss nicht immer bei sexuellen Dienstleistungen enden. Die meisten Escort-Damen und -Herren sind aus freien Stücken diesen Weg gegangen. Sie verstehen sich als Begleiterinnen für Geschäftsleute, Unternehmer, Prominente mit Singlestatus oder anderweitig bekannte Menschen, die sich nicht als Homosexuelle outen möchten. Sex kann durchaus ein Teil der erbrachten Dienstleistung sein.

Ist die Arbeit von Online-Escorts anrüchig?

Wir haben es hier mit einem Bereich der Sex-Arbeit zu tun, der als ästhetischer gilt und diskreter abläuft. Eine Escort-Dame hat höhere Ansprüche an Auftreten und Stil, Weltgewandtheit und Konversationsfähigkeit zu erfüllen. Sie ist oft mehr als eine Frau, mit der ein gut betuchter Geschäftsmann nach einem erfolgreichen Geschäftsessen Sex hat.

Zunächst ist ein weiblicher Escort eine Begleiterin zu Abendgalas oder Geschäftsessen, zu Tagungen oder Messen. Daher sollten Escort-Damen optisch etwas hermachen. Sie sollten einen individuellen Stil haben und andere zu unterhalten wissen. Immerhin sollen weibliche Escort-Ladies das Image des Geschäftsmannes ebenso heben, wie die Stimmung unter den anwesenden Geschäftspartnern. Heute werden die meisten Escort-Damen online gebucht. Der Mann kann sich seine weibliche Begleitung nach bestimmten Kriterien aus Sedcards aussuchen. Die Preise für einen weiblichen Escort spielen sich in einer höheren Liga ab als andere Sex-Dienstleistungen.

Das bedeutet in Klartext: weibliche Escorts können gut verdienen, wenn sie sich auf ihren Job verstehen. Das "Statistische Bundesamt" schätzt den Umsatz in allen sexuellen Dienstleistungssektoren auf 14,6 Milliarden Euro. Wissenschaftlich belegte Zahlen gibt es nicht. Honorar-Vereinbarungen sind immer Gegenstand individueller Verhandlungen. Diskretion ist oberstes Gebot - insbesondere bei Escort-Buchungen. Gut gebuchte Escort-Damen können für eine mehrstündigen Begleitung schon mal 1.000 Euro verlangen.

Ein paar Fakten und Zahlen

Wie viele Sexworker es in Deutschland gibt, ist aus naheliegenden Gründen schwer festzustellen. Viele sexuelle Dienste finden in Hotelzimmern, Wohnwagen oder Privatwohnungen statt. Bei Privatwohnungen handelt es sich meist um Zweitwohnungen. Diese werden nicht am eigentlichen Wohnort angemietet. Seriösen Schätzungen gehen von 400.000 Prostituierten in Deutschland aus.

Die so zusammengefassten Sexworker setzen sich aus geschätzten 89.500 Bordell-Prostituierten, etwa 71.600 auf der Straße arbeitenden Prostituierten und Gelegenheitsprostituierten, ungefähr 60.000 Models, Callgirls und Hostessen, sowie sonstigen Berufsbildern innerhalb dieses Feldes zusammen. Dazu gehören beispielsweise Table Dancer, Besitzer von Sex-Kinos oder Telefonsex-Anbieterinnen. Dagegen stehen nur geschätzte 300 bis 400 Escort-Agenturen.

Aufgrund starker Fluktuation ist kaum feststellbar, wie viele Frauen in diesem Bereich tätig sind. Geschätzt sind es nicht mehr als 3.000 bis 4.000. Damit sind aber noch nicht die Damen erfasst, die sich selbstständig mit ihrer Homepage als Escort-Lady anbieten. Diese sind keiner Agentur angeschlossen. Freuberuflich sind vielleicht 100 Damen tätig. Sie sind über eigene Webseiten online buchbar. Die hier genannten Zahlen sind nicht zuverlässig. Oftmals arbeitet eine Frau nur eine Zeit lang als Begleitservice-Dame. Anschließend widmet sie sich jedoch anderen Dingen.

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Sex oder nicht - du entscheidest

In der Wikipedia werden die Begleitagenturen als eine verkappte Form von Prostitutions-Vermittlungen angesehen. Die Begleitagentur fungiert dabei als Dienstleister. Sie ist als Vermittler zwischen Escort-Damen und der männlichen Kindschaft tätig. Hier geht es allerdings nicht um die klassische Stundenhotel-Prostitution. Vielmehr werden die sexuellen Dienstleistungen bei Haus- und Hotelbesuch erbracht. Sie werden als "Begleitung durch eine Gesellschaftsdame" deklariert. Zu unterscheiden sind seriöse Begleit-Agenturen und solche, die sexuelle Dienstleistungen als Haupt-Tätigkeitsfeld anbieten.

Die wenigen seriösen Agenturen dienen auch Wirtschaftsbossen oder -Prominenten. Die Escort-Damen dienen dazu, das Image als Frauenheld hochzuhalten oder die eigene Homosexualität zu verschleiern. In diesem Fall werden die Escorts meist sehr gut bezahlt. Sexuelle Dienstleistungen werden meist nicht erwartet. Bei gegenseitiger Sympathie können sie aber vorkommen.

Bei den weniger seriösen Agenturen ist die sexuelle Dienstleistung aber inbegriffen, ohne dass das immer explizit hervorgehoben wird. Eine Escort-Lady ist aber so oder so keine Angestellte. Sie ist freiberuflich tätig. Notwendig ist lediglich eine Anmeldung als Escort beim zuständigen Finanzamt. Alle Einkünfte müssen der Einkommens-, Umsatz- und/oder Gewerbesteuer unterzogen werden.

Wie arbeitet eine Begleitagentur?

Eine Begleitagentur übernimmt das gesamte Marketing für die bei ihr registrierten Escort-Damen. Dazu gehören eine ansprechende Webseiten-Präsentation, die Erstellung von sogenannten Online-Sedcards mit persönlichen Daten, sowie besonderen Sprachkenntnissen, individuellen Interessengebieten und anderes. Auch erotische Vorlieben oder Dienste werden auf der Online-Sedcard angegeben.

Die Begleitagentur übernimmt außerdem die Abwicklung der Erstkontakte und Buchungen. Für ihre Dienstleistungen erhält sie eine Provision von der gebuchten Escort-Dame. Diese kann tagsüber einer normalen Arbeit nachgehen, ohne dass beide Berufsfelder sich in die Quere kommen. Außerdem sind die registrierten Damen durch dieses Procedere sicherer vor Stalkern und anderen Übergriffen. Manche Begleitagenturen beschäftigen eigene Chauffeure, um die Sicherheit zu erhöhen.

Über die Verdienstmöglichkeiten

Als Escort-Dame, die einer Begleitagentur angeschlossen ist, genießen Frauen unschätzbare Vorteile. Zum einen können sie höhere Preise für Sexarbeit verlangen. In einem Bordell sind 100 Euro schon ein sehr hoher Stundenverdienst. Eine Escort-Dame erhält als Minimum 150 Euro je Stunde. Oftmals sogar deutlich mehr.

Die angesprochene Klientel von Begleitagenturen ist meistens besser betucht. Sie legt auf Diskretion und Stil wert. Daher finden sich viele Studentinnen und junge Frauen im Escort-Bereich. Das "Studienkolleg zu Berlin" ermittelte durch eine Umfrage, dass 3,7 Prozent der weiblichen Berliner Studierenden ihr Geld im weiteren Sinne als Sexarbeiterinnen verdienen. Davon arbeiten 80 Prozent für einen Begleitservice. In den wenigsten Fällen handelt es sich dabei um seriöse Agenturen, die sexuelle Dienste in ihren AGB ausdrücklich ausschließen.

Sexuelle Dienstleistungen sind bei allen anderen Agenturen in den meisten Fällen erwartbar. Sie werden automatisch mit eingeschlossen. Da solche Dienstleistungen auch in Ländern vorkommen können, die Prostitution als Straftat ansehen, werden die sexuellen Dienste als nicht bezahltes "Privatvergnügen" deklariert. Geschätzt sind etwa 26 Prozent der Damen, die für eine Begleitagentur arbeiten, Europäerinnen. Weitere stammen aus Lateinamerika, Asien oder Afrika. Finanzieller Druck ist ein häufiges Motiv, sich einer Escort-Agentur anzuschließen.